Das Bautagebuch - letzte Seite vor dem Sommer!

Ich komme mal eben der Bitte nach, die Anlagenteile doch einmal zu zeigen und zu benennen. Zugegeben, das wird beim schnellen Lesen sicher nicht immer deutlich. Hier seht ihr voraus Teil I, auf dem sich der Schattenbahnhof und die Verteilerebene befindet. Mit 2,8m x 1,45m das einzige Stück, auf dem 180-Grad-Kurven möglich sind. DAS war eine der Herausforderungen bei der Planung, hier muss sich also alles abspielen was Richtungswechsel angeht. Links als schmales Anhängsel Teil II, ein 60cm breiter Wurmfortsatz, auf dem sich ein Teil des Bahnhofes befindet. Zwei Etagen tiefer gibt es drei Abstellgleise für Triebwagen. Hier kann durch das mobile Teilstück VI aus dem Kopfbahnhof ein Durchgangsbahnhof werden - siehe weiter unten.

Blick in den Keller von Teil II - hier liegen die drei Stumpfgleise, eines davon könnte vielleicht als Zufahrt zu einem weiteren kleinen Zusatzstück mutieren, mehr Rangierarbeit. So stelle ich mir etwa einen Hafenbahnhof vor - da schlägt dann doch mein maritimes "Ersthobby" durch - mehr dazu etwas weiter unten.

Am rechten Rand von Teil I kragt ein Stück der Verteilerebene (unten) heraus. Oben ist der "Fiddle-Yard für Arme", mein Programmiergleis.

An das untere Stück kann Anlagenteil III angebaut werden. Er überbrückt einen Durchgang mit Tür, Fahrstrom erhält er nur vom rechts noch so gerade zu sehenden Teil IV, und er gibt diesen Fahrstrom auch an das Stumpfgleis von Teil I weiter. Es kann dort also nur ein Zug in Richtung III und IV fahren, wenn Teil III eingesetzt ist. Ansonsten ist kein Strom auf dem Zufahrtgleis und es kann kein Zug ins Bergfreie fallen. Ich überlege noch, wie ich dieses Stück gestalte. Eigentlich soll es ein rein technisch notwendiges Bauwerk bleiben, daher hatte ich auch die Lötleiste einfach so mitten rein geschraubt. ABER: es sieht einfach klasse aus, wenn sich die Züge hier an der Tür vorbei schlängeln. Vielleicht, ja vielleicht gestalte ich dieses Zwischenstück doch. Ideen wachsen so langsam. Im Kopf habe ich da eine Kulisse aus Gewerbegebäuden, die "dreckige" Seite von Timmerbruch, vielleicht sogar eine aufgelassene Grube - im Ruhrgebiet nennen wir das Zeche. Mal sehen, Rom wurde auch nicht... - den Spruch kennt ihr ja alle, da kann ich mir das Tippen sparen.

Teil IV habe ich ja schon mehrfach gezeigt. Ein fest montiertes Zwischenstück auf einem Schrank. Hier schon mit dem Untergrund für den Hintergrund, dieser geschützt durch Pappscheiben. Denn nach der Geländestruktur mit Styrodur muss jetzt hier die Feinarbeit mit Spachtel und Gips kommen. Das Teil ist 1,2m x 40 Zentimeter klein. Reicht gerade für einen Bahnübergang, die Bedienungshebel dafür sind unten zu erkennen.

Und von Teil IV geht es dann auf Teil V - das große mobile Teilstück, das den Schreibtisch überbaut. Der Kellerzugang ist dann nur noch durch Bücken zu erreichen. Ich bin mal gespannt, wie schwer dieses Stück am Ende sein wird. Derzeit wiegt es knapp 20 kg und ich kann es noch allein und ohne Hilfe auf den darüberliegenden Schrank stemmen. Ich versuche, so viel Masse wie möglich einzusparen, habe weitgehend Pappel-Sperrholz verbaut und Buche nur an den Stellen verwendet, die für die Stabilität wichtig sind. Denn bei einem so schmalen aber langen Teil muss man ja doch eine Menge gegen das Verwinden tun.

Mit den untereinander versteiften Buchenblenden hat das ganz gut geklappt, nur bringen die eben leider deutlich mehr auf die Waage als Pappelsperrholz. Sollte das Teil durch die Landschaft, weitgehend aus Styrodur, noch viel schwerer werden, muss entweder meine Physiotherapeutin das Traingsprogramm umstricken oder ich brauche eine 2. Person. Wir werden sehen, noch jedenfalls kriege ich das Teil allein in die Höhe gewuchtet. Hier unten ein Blick in das Innenleben von Teil V.

The Missing Link - hier fehlt es noch. Teil VI soll die Strecke zurück bringen und damit die Einfahrt in den Bahnhof Timmerbruch von der anderen Seite ermöglichen. Auch hier schwanke ich noch zwischen einem rein technischen Verbindungsstück und einem landschaftlich gestalteten Teilstück. Mal sehen. Es besteht auch die Möglichkeit, aus den Abstellgleisen der Ebene 1, die unter dem Bahnhof liegen, ein Gleis auszukoppeln und hier, über der Treppe, noch einen kleinen Hafenbahnhof zu gestalten - aber da wird noch ganz viel Wasser die Timmer hinunter fließen...

Kontrolle der Steigung - 2,8% ist mir eigentlich zuviel, aber das ließ sich hier nicht vermeiden, da ich die große Brücke auf jeden Fall waagerecht einbauen wollte. Klar gibt es Brücken, die in einer Steigung liegen, aber dann ist aus statischen Gründen das komplette Brückengerüst anders aufgebaut. Und: selbst wenn ich diesen Verstoß gegen das Vorbild akzeptiert hätte, wären die vielen senkrechten Streben der Brücke in einem solchen Fall eben nicht lotrecht gewesen und das menschliche Auge ist da sehr empfindlich. Im Vergleich zu anderen, wirklich senkrechten Bezugslinien, etwa den Brückenpfeilern, wäre das immer sofort ins Auge gefallen. Auf dieser Empfindlichkeit was die Parallelen angeht beruht ja das genaue Ablesen einer Schieblehre oder das Arbeiten mit einer Mikrometerschraube, das Prinzip des Nonius - weiß der Physiklehrer. Zudem: 2,8% steigt die direkte Verbindung, das Gleis wird aber in einem Bogen geführt. Ich denke, am Ende werde ich wieder bei meinem Maximalwert von 2,5% landen. Vielleicht einen Schnaps mehr, vielleicht auch nur ein Schnäppschen...

Und dann ist es soweit: Am späten Abend des 30.4.2021 gibt es das erste Mal eine Lokleerfahrt bis auf die Brücke - wieder eine wichtige Ertappe geschafft. Passend zum Beginn der Sommersaison, denn es wird ja jetzt hoffentlich bald klappen mit dem Wassern der Tremonia und dann beginnt der Sommer auf dem Wasser - so die Corona-Zahlen passen. Polen jedenfalls - und da muss ich durch wenn ich in die Boddengewässer fahre - klettert so langsam von seiner 500er Inzidenz herunter - wie sagt der Volksmund (und die polnische Nationalhymne): noch ist Polen nicht verloren...

Und am 1.Mai 2021 ist es soweit: festliche Einweihung der großen Brücke. Ganz langsam fährt die 78 bis an das Ende der Brücke, an das aktuelle Ende meiner Modellbahnwelt. Weiter geht es noch nicht. Sie ist - natürlich - festlich geschmückt und die örtlichen Honoratioren vergnügen sich im Salonwagen. Auf ausdrücklichen Wunsch zweier einflussreicher Herren der Geschäftsführung musste der Milchschnittenwagen mit. Warum auch ein Kesselwagen für die Jungfernfahrt notwendig war - niemand hat es so richtig verstanden. Aber wenn der Wunsch derart vehement vorgebracht wird, muss er natürlich erfüllt werden.

So, ich sage mal ganz einfach: das war´s für diese Bausaison, die erste in Timmerbruch. Der Winter 2020/2021 ist zu Ende, seit dem 1. November 2020 wird gebaut, nun geht es in die Sommerpause. Sechs Monate Bauzeit - und wenn man zurückblättert, dann ist in dieser Zeit ganz schön viel passiert in Timmerbruch und Umgebung. Weiter geht´s dann im Spät-Herbst, es sei denn, Corona vermasselt uns auch diesen Sommer, unter diesem Link...

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