Das Bautagebuch 2020 - Monat 2 - Start in der 1. Ebene

Es geht weiter, es geht höher! Die Basis mit dem Schattenbahnhof liegt, nun kommt die nächste Ebene. Da ich schon kurz nach der Ausfahrt aus dem unterirdischen Abstellbahnhof über das Gleis muss, beginnt die Steigung bereits in den Abstellgleisen - das lässt sich leider nicht ändern und ist der Kürze des Rahmens geschuldet. 2,90 Meter ist nicht die Welt wenn man sich in HO in Sachen maximale Steigung aus Gründen der Betriebssicherheit beschränken will.

Die Sperrholzplatten der nächsten Etagen liegen auf Gewindestangen. Die 8mm-Stangen werden mit Muttern und Unterlegscheiben am Rahmen befestigt und ich kann so durch einfaches Schrauben die Höhe der nächsten Auflagen millimetergenau einstellen.

Die 2. Ebene kommt. Schraubzwingen sorgen für den Halt während des Bauens, Holzklötze, Brettabschnitte und Plättchen helfen bei der richtigen Höhenentwicklung. Darum wird auch beim Sägen nichts weggeworfen, im Keller gibt es inzwischen mehrere Kisten mit Holzabschnitten. Wie schon gesagt: ich bin Sammler und sammle seit Jahren - man könnte es ja mal gebrauchen. Und jetzt kann ich es gebrauchen und profitiere von meinem schier unerschöpflichen Vorrat an Holzabschnitten aller nur möglichen Stärken und Größen!

Hier wird gerade die Steigung kontrolliert. 2,5% ist als Maximalwert von mir festgelegt, doch es gibt eine Stelle, da muss es einen Schnaps mehr sein - aber selbst die V36 kommt hier mit einem 10-Wagen-Zug nicht in Schwierigkeiten - und das reicht. Wenn ich überlege, was wir früher für Wahnsinnssteigungen realisiert haben um Höhe zugewinnen. Mit 35cm-Radien und dann mit dem berühmten Steigungsriffler die Schienen aufgeraut. Hörte sich an wie eine Zahnradbahn. Da ist das hier schon eine andere Welt. Die V36 war übrigens schon früher eine meiner Lieblingsloks. Das BRAWA-Modell kommt mit freiem Durchblick durch das Führerhaus und hat eine elektrisch absenkbare Kupplung, kann also überall und jederzeit entkuppeln. Im Rangiergang fährt sie dazu mit Rangierlicht und das habe bereits umprogrammiert: eine weiße Lampe rechts unten auf jeder Seite, so wie die Rangierloks damals hier bei uns fuhren. Die Lok hat einen eigenen Energiepuffer, dadurch kann man sie extrem langsam auch über Weichenstraßen fahren und butterweich einkuppeln, der Elektronik sei Dank. Und dies nur am Rande: einige Loks gleichen heute eher einer fahrenden Audioanlage der Spitzenklasse. Kleine Lautsprecher mit großem Bassanteil geben das gesampelte Betriebsgeräusch der Maschinen wieder, die Loks können läuten, mit dem Typhon Signal geben und es ist auch ein akustisches Erlebnis, wenn die 38 mit harten Auspuffschlägen eine Steigung bewältigt oder dieselhydraulische Triebwagen hochschalten.

Das logistische Herz aller Arbeiten - die Aufhängung für den Flip-Chart-Block in der Ecke hat überlebt. Früher habe ich hier Vorträge und Veranstaltungen, ganze Kampagnen geplant - jetzt sind die letzten Flip-Chart-Blätter wichtig für schnelle Notizen während der Arbeit.

Liegt das Brett für die Gleise kommt der Kork an die Reihe. 10mm Korkplatten gib´s für kleines Geld im Baumarkt, damit werden die Sperrholzplatten beklebt. Hantelscheiben sorgen für den nötigen Andruck. Übrigens gute Ausrede in Corona-Zeiten: heute mal nur ein verkürztes Fitness-Programm, die Hantelscheiben sind leider leider nicht verfügbar...

Hier ist schon die 3. Ebene im Bau. Fast ein halber Meter über der Rahmenunterkante, 26cm über NN, Normal-Null, der untersten Ebene. Vorn sieht man ein Stück Gleis auf dem Woodland Track Bed, einem Moosgummi-Gleisbett, das gleich auch den Bahndamm mitbringt. Mit dem Woodland-Spezial-Kleber lässt sich das Moosgummi sehr gut befestigen. Aus meinen Erfahrungen mit diesem Werkstoff bei der Abdichtung der Backskisten im Boot weiß ich, dass er nicht wirklich gut zu kleben ist. Woodland hat es geschafft.

Auch bei den Moosgummi-Bahndämmen ist eine gute Beschwerung das A und O beim Kleben. Wieder sind es die Hantel-Scheiben, die übrigens auch beim Löten widerspenstiger Kabel gute Dienste als Festhalter leisten.

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