Timmerbruch-Hafen: JETZT!

Ich wollte ja noch ein paar Worte zur Baumproduktion nachtragen - obwohl ich nun wirklich nicht nachtragend bin - egal: zunächst zu den Nadelbäumen. Da gibt es im Handel die industriell gefertigten Tannen, die wie Flaschenputzer aussehen. Unmöglich. Kolleg:innen bauen tolle Tannen und Fichten aus Draht - selbst die schnellsten kalkulieren etwa 20 Minuten für einen Baum, es sind halt viele Arbeitsgänge, die die Gewächse nacheinander durchlaufen müssen. Ich habe allein auf dem Hauptstück meiner Anlage 150 Tannen gepflanzt, beim Selbstbau hätte ich dafür etwa 50 Stunden reine Arbeitszeit benötigt. Auch unmöglich. Sehr schöne handgemachte Bäume gibt es natürlich auch, Stückpreis zwischen 25 und 100 Euro - fällt also auch flach. Mein Kompromiss: preiswerte Flschenputzer-Tannen aus Großpackungen, die dann brutal beschnitten und anschließend mit (wenigen) Grasfasern aufgepimpt werden. Damit kann ich leben, das ist ein gangbarer Weg, gerade für meine Mischwälder. Fotos habt ihr im ersten Januar-Beitrag gesehen.

Bei den Laubbäumen bin ich inzwischen vom Islandmoos abgekommen - das wird nur noch für Büsche genutzt. Die Herstellung der Seegras-Bäume habe ich auch in den Januar-Beiträgen gezeigt. Selbst die Reste - hier das "zusammen gekehrte" Zeugs aus den Kisten - lassen sich für kleine Büsche und Baumkronen nutzen. Letztere stecke ich dann ganz einfach zwischen die Tannen, siehe mein "Sauerland-Wald" in den Januar-Beiträgen.

Hier kommt das ganze Gekröse gerade aus dem Glycerin-Eimer - das muss erst einmal trocknen. Dann wird geordnet und sortiert.

Wobei ich "Bäume" baue, also Konstruktionen, die an einen Laubbaum erinnern. Ich baue keine besonderen Typen - etwa Weiden oder Eichen oder so. Ich baue verästelte Ansammlungen von Grasfasern und laubähnlichen Kunststoffschnipseln, die die Illusion eines Baumes erzeugen sollen. Mehr nicht. Meine Anlage ist keine Lehrschau für angehende Dendrologen. Es gibt Kollegen, die trauen sich an solche Exemplare, die jeder von uns einer bestimmten Baumsorte zuordnen könnte. Birken sind ja noch einfach, aber wer die Trauerweiden der Industrie - unten links - sieht, merkt schnell, dass auch die mühevoll erschaffenen 1:87-Exemplare weit weit weg von den filigranen krautigen Zweigen einer echten Salix Babylonica entfernt sind. Auch hier gibt es handgemachte Exemplare, die die Erscheinung eines solchen Baumes sehr gut ´rüberbringen, dafür muss man aber schon mal einen Hunni auf den Tisch legen. Ich habe es selbst ausprobiert, mit dünnen Zwirnsfäden, mit Kupferplackdraht - aussichtslos. Auf unserem Grundstück stehen zwei große Trauerweiden - da war wirklich SEHR viel Luft nach oben. Im Falle eines Falles würde ich hier in den sauren Apfel eines solchen Luxus-Gebildes aus der Hand begnadeter Baumwickler greifen. Etwa für eine blühende Kastanie, einen solch stattlichen Hausbaum hatten wir bis vor zwei Jahren, bis ein Schimmelpilz ihm den Garaus machte. Wenn ich mal unser Haus nachbaue, wird eine blühende Kastanie unbedingt dazu gehören. Aber dann aus Könner-Hand.

Kommen wir zum Hafen, meinem aktuellen Erweiterungsprojekt. So sieht das aus, wenn das Modul an die Anlage angedockt hat. Leider stört das Treppengeländer der ehemaligen Außentreppe - aber das werde ich nicht absägen. Muss ich mit leben. Kann ich auch.

Rechts die Verbindung von der Stadt zum etwas außerhalb gelegenen Hafen. Wer den Vorwegweiser liest stellt fest:

Ooops, das ist ja die B1, der man im Ruhrgebiet kaum ausweichen kann. Die Bäckerblume - Kundenzeitschrift des Bäckerhandwerks - gab es früher bei uns im Laden, den Laster musste ich einfach kaufen. Er kommt aus Richtung Jepperode. Der Abzweig zum Hafen ist nur für Anlieger, kein Wunder...

...denn der Platz im Hafengelände ist knapp, sehr knapp - und hier würde jedes unnötige Kraftfahrzeug stören. Der Leichter ist noch nicht festgemacht - kommt noch. Vorher muss er aber auch noch gealtert werden - der Rost lauert schon!

Den Hintergrund bilden die Chemiewerke Dr. Nüsken - die sind in der Nachbarschaft ansässig und als Kind habe ich den Dr. N mit dem erhobenen Zeigefinger immer als irgendwie unheimlich, ja sogar bedrohlich empfunden. Das Symbol für den Laden ist typisches Kind der 50er - wenn es nicht schon älter ist. Beim Ausschneiden habe ich den großen Vorteil der damals bestehenden grafischen Beschränkungen schätzen gelernt: alles gerade Linien, auch wenn´s beim Anschauen nicht so aussieht: man muss sich nicht mit Rundungen quälen! Wenn ich mich richtig erinnere, haben die früher auch Möbelpolitur hergestellt, ich meine, "unsa Omma" hätte Nüskens, sorry: Dr. Nüskens Erzeugnisse immer sehr gelobt. Aber da kann ich mich täuschen. Heute produzieren die eine große Palette an Pool-Reinigern und anderen Chemieprodukten, damit sind sie damals sicher nicht groß geworden. Und die Werbung mit dem Besserwisser-Image gibt´s immer noch, hat sich gehalten.

Das Dreibein am späten Abend auf der Segmentdrehscheibe. Die Scheibe wird immer noch analog gesteuert, kann also nur zwei Positionen anfahren. Für mich und die Abläufe am Hafen reicht das, wahrscheinlich werde ich das mittlere Gleis durch Sh2 und eine Arbeitskolonne sperren - irgend etwas muss da repariert werden. Spare ich mir die umständliche Programmierung und den zusätzlichen Aufwand. So ist es einfach einfacher. Zwei Taster mit drei Leitungen und die Stromversorgung für den Servo. Alles andere ist deutlich mehr Aufwand, vor allem, wenn man die Scheibe durch Taster bedienen will. Und was nicht sein muss, muss auch nicht (trotzdem habe ich den 3. Taster schon mal prophylaktisch eingebaut - man weiß ja nie...).

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